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Urlaub in Frankreich - Sehenswürdigkeiten in Picardie

1.) Kathedrale von Amiens

Die Kathedrale von Amiens gilt mit einer Gesamtfläche von 7.700 Quadratmetern als größter Sakralbau Frankreichs. Das Gotteshaus verfügt über eine Länge von 145 Metern und ist im Querschiff bis zu 70 Meter breit. Die Kathedrale entstand an Stelle eines im Jahre 1218 abgebrannten Vorgängerbaus. Der Grundriss des im Jahre 1220 von Baumeister Robert de Luzarches begonnenen Bauwerkes gilt als klassischer Musterbau der französischen Gotik und diente als Vorbild für die Errichtung des Kölner Doms. Ein Großteil der Bauarbeiten konnte 1269 vollendet werden. Die beiden ungleichen Türme, welche sich nur unwesentlich über das Dach erheben, entstanden 1366 und Anfang des 15. Jahrhunderts. Der 113 Meter hohe Vierungsturm wurde 1529 errichtet. Die Westfassade zeigt Einflüsse der Kirche Notre-Dame in Paris. Die drei Portale sind mit Statuen, welche Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament darstellen, geschmückt. Die Arbeiten zählen zu den ersten Großwerken der gotischen Sakralplastik. Hervorzuheben hierbei ist der segnende Christus am Mittelportal, welcher um 1240 entstand und beidseitig von Propheten und Aposteln flankiert wird. Über den Portalen befindet sich eine Galerie, welche aus 22 Statuen der französischen Könige besteht. Der 42 Meter hohe Innenraum wird von 126 Pfeilern getragen und symbolisiert den hochgotischen Baustil in Vollendung. Beachtung verdient das zwischen 1508 und 1519 entstandene Chorgestühl, welches in 400 Szenen das geistige und weltliche Leben abbildet und als bedeutendste vergleichbare Arbeit in Frankreich gilt.

2.) Schloss Chantilly

Das Schloss Chantilly befindet sich nördlich der Hauptstadt Paris, eingebettet in eine waldreiche Umgebung. Die Errichtung des Schlosses geht auf einen Vorgängerbau aus dem 7. Jahrhundert zurück. Unter dem französischen Heerführer Anne de Montmorency wurde die mittelalterliche Burganlage Ende des 15. Jahrhunderts zu einem Renaissanceschloss ausgebaut. In den nächsten 300 Jahren vollzogen sich weitere Ausbauarbeiten. Zwischen Mitte des 17. Jahrhunderts und 1830 residierten die Herzöge von Condé auf Schloss Chantilly und machten die Burganlage zu einem der Mittelpunkte des höfischen Lebens in Frankreich. 1830 gelangte die mittlerweile zum Barockschloss umgebaute Anlage in den Besitz des Herzogs von Aumale. Dieser ließ das während der Französischen Revolution weitgehend zerstörte Schloss unter Berücksichtigung des Zeitgeschmacks des ausgehenden 19. Jahrhunderts wieder aufbauen. Seit 1886 ist Schloss Chantilly im Besitz des Institute de France und für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Grand Château kann das Musée Condé besichtigt werden. Die berühmte Kunstsammlung des französischen Generals Henri d`Orléans umfasst 800 Exponate. Im Chatelet ist eine wertvolle Bibliothek untergebracht, welche über 1 500 Handschriften verfügt und mit dem Stundenbuch des Herzogs von Berry eines der bedeutendsten illustrierten Schriftstücke des 15. Jahrhunderts beherbergt. Die ursprünglich barocke Parkanlage verfügt über vielfältige Wasserbecken und großzügige Rasenflächen. Ein Ende des 18. Jahrhunderts im Park erbautes Bauerndorf diente Königin Marie Antoinette als Vorbild für ihre Hameau im Versailler Schlosspark. Berühmtheit genießt das Pferdegestüt des Schlosses. Im Marstall kann ein Pferdemuseum besichtigt werden.

3.) Kathedrale von Laon

Die Kathedrale von Laon zählt zu den Hauptwerken der französischen Gotik. Der imposante Bau mit seinen sieben Türmen entstand zwischen 1155 und 1235 als Nachfolgebau einer abgebrannten Kirche aus dem 5. Jahrhundert. Die um 1190 vollendete Fassade ziert eine gotische Fensterrose. Die räumliche Wirkung der Fassade war beispielgebend für weitere französische Kirchenbauten. Vorbildwirkung besaß auch die durchbrochene Turmgestaltung der Westfassade, welche man in den Sakralbauten Bambergs oder Magdeburgs wiederfindet. Einmalig sind die 16 Ochsenplastiken, welche sich auf den oberen Ecktürmchen befinden. Die Bedeutung der Plastiken gibt Rätsel auf und sie lassen sich sowohl mit der Erinnerung an die vor die Baukarren gespannten Rinder verbinden, als auch durch eine Verbindung zu den in der Bibel genannten Ochsen im Hof des Salomonschen Tempels erklären. Der Chor des Gotteshauses entstand zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Die rechteckige Form orientieret sich an den englischen Kirchenbauten. Im Inneren der 100 Meter langen Kathedrale wird der Übergang von der romanischen zur gotischen Bauweise deutlich. Das von Säulen getragene Langhaus besaß ursprünglich einen runden Chorraum, welcher jedoch nach 40 Jahren abgerissen wurde und einer geraden Wand weichen musste. Seltenheitswert genießt der vierteilige Wandaufbau, welcher lediglich im Limburger Dom und der Kathedrale von Soissons nochmals aufgegriffen wurde. Die Kathedrale von Laon steht seit 1840 unter Denkmalschutz und wurde 1853 bis 1913 umfassend restauriert.

4.) Kathedrale von Beauvais

Bereits seit dem 2. Jahrhundert besaß der einstige Bischofssitz Beauvais eine einfache Kirche. Bischof Milon de Nanteuil plante um 1225 einen Neubau. Seine Pläne wurden immer ausgefeilter und utopischer, sein Ziel war die größte Kathedrale der Christenheit zu errichten. Dafür griff der ehrgeizige Bischof zu seinen eigenen Geldmitteln und geriet mit den Bürgern der Stadt in einen heftigen Konflikt. 1232 entzog der König dem Bischof die nötigen Finanzen und der Bau kam zum Erliegen. 1247 wurden die Bauarbeiten fortgesetzt. Der Hundertjährige Krieg ließ die Bauarbeiten zwischen 1347 und 1500 erneut ruhen. Im Jahre 1549 wurde der 150 Meter hohe Vierungsturm vollendet, welcher damals als höchster Kirchenbau galt. Die waghalsige Konstruktion stürzte 1573 ein und verursachte Schäden an Chor und Querschiff der Kathedrale. Daraufhin wurde das Vierungsgewölbe wieder errichtet und mit einem Dach versehen. Dies erschöpfte jedoch die Geldmittel für das Langhaus und die Kathedrale von Beauvais blieb unvollendet. Chor und Querschiff beeindrucken in Größe und Ausstattung. Das 48,5 Meter hohe Kirchengewölbe gilt als höchstes weltweit. An die Kathedrale schließt sich das Langschiff der früheren karolingischen Kathedrale an. Die sieben Kapellen des Gotteshauses sind mit Glasmalereien des 14. bis 16. Jahrhunderts ausgestattet. Weiterhin verfügt die Kathedrale von Beauvais über eines der ältesten Glockenspiele der Welt und eine astronomische Uhr aus dem Jahre 1866. Die Kathedrale von Beauvais macht in beeindruckender Weise Ausmaße und Grenzen mittelalterlicher Baukunst deutlich.

5.) Lichtung bei Rethondes

Die Lichtung bei Rethondes befindet sich im Wald von Compiègne, unweit des Bahnhofes von Rethondes und ist von großer historischer Bedeutung. Am 11. November 1918 wurde hier die Waffenstillstandserklärung zwischen den deutschen Bevollmächtigten und dem französischen Marschall Foch unterzeichnet. Gegen 11 Uhr desselben Tages wurde auf der gesamten Frontlinie das Feuer eingestellt und der I. Weltkrieg galt als beendet. Die Lichtung bei Rethondes gilt heute als Symbol für Frieden und Freiheit. Der französische Architekt Mages gestaltete das Areal zusammen mit Kriegsveteranen zu einer beeindruckenden Stätte des Gedenkens. Eine 250 Meter lange Allee führt zu einem Rondell, welches eine Statue des Marschalls Foch ziert. Besucher können einen 1914 erbauten Eisenbahnwaggon besichtigen, welcher als Duplikat des original Speisewagens gilt, indem die Waffenstillstandserklärung unterzeichnet wurde. Der Originalwagen wurde seit 1929 auf der Lichtung bei Rethondes ausgestellt. 1940 wurde auf Befehl Hitlers an historischem Ort der 2. Waffenstillstand zwischen Deutschland und Frankreich besiegelt. General Charles Huntziger unterzeichnete Frankreichs Kapitulation vor Hitler-Deutschland. Der geschichtsträchtige Salonwagen wurde 1945 in Thüringen gesprengt. Das im Waggon untergebrachte Museum ist täglich zwischen 9 und 12.30 Uhr und 14 bis 18.30 Uhr geöffnet. Im Winter wird eine Stunde früher geschlossen.

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